Initiative Naturschutz in Karlshorst
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Bienenlehrgarten Karlshorst

Bienenlehrgarten Karlshorst


Der Bienenlehrgarten mit Beiträgen in Info- und Newslettern

März-Newsletter Koordinierungsstelle Natur- u. Umweltbildung Lichtenberg
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Beitrag in der info links Ausgabe Februar 2023
Beitrag in der info links Ausgabe Februar 2023


Statement zum Thema Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen

Die Nahrungskonkurrenz zwischen der Honigbiene und den verschiedenen Wildbienenarten ist ein viel diskutiertes Thema im Naturschutz. Es gibt schlicht zu wenig Blühflächen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stadt. Wildbienen können in Abhängigkeit ihrer Körpergröße nur ungefähr in einem Radius zwischen 100 - 1000 Metern um ihr Nest auf Nahrungssuche gehen, Honigbienen hingegen bis zu einem Radius von 10 km. Ein großer Teil der Wildbienen ist bei der Wahl der Nahrungspflanzen auf den Pollen bestimmter Pflanzenfamilien oder sogar –arten spezialisiert. Honigbienen sind hingegen Generalisten, die unterschiedliche Pflanzenarten und Familien als Pollenquelle nutzen. Die geringe Spezialisierung führt dazu, dass Honigbienen zu einem großen Anteil die gleichen Nahrungspflanzen nutzen wie viele Wildbienenarten und sich an der Blüte auch gegen Wildbienen durchsetzen können. Ein geringes Nahrungsangebot (also Pollen und Nektar von Blütenpflanzen) führt auch dazu, dass die Wildbienen weitere Strecken zur Nahrungsbeschaffung aufnehmen müssen und länger von ihrem Nest fernbleiben. Damit wird die Wahrscheinlichkeit, dass Parasiten die Brutzellen befallen, stark erhöht.


Zur Entschärfung der Konkurrenz muss das Blütenangebot in der Stadt deutlich erhöht werden. Denn die Imkerei stellt auch in Deutschland ein wichtiges Kulturgut dar und bringt zudem viele Menschen mit Natur und damit auch mit ihrem Schutz in Verbindung. Niemand möchte daher die Imkerei verhindern, vielmehr muss auf dieses Thema aufmerksam gemacht und für möglichst viele Blühflächen in den Städten gesorgt werden. Auch in unserem durchaus grünen Karlshorst ist noch deutlicher Verbesserungsbedarf. Die städtische Imkerei ist dabei ein wichtiger Verbündeter, wenn es darum geht, die Vielfalt und Anzahl von Blütenpflanzen in Stadtbiotopen zu erhöhen.


Der Bienenlehrgarten in Karlshorst ist ein solches Projekt. Auf dem Gelände des Lehrgartens sind knapp 100 qm Blühfläche angelegt worden, in unmittelbarer Nachbarschaft noch eine weitere 100 qm grosse Blühfläche. Im Bienenlehrgarten werden den Interessierten (z.B. Schulklassen) sowohl die Imkerei (Teil des Lehrplans an Grundschulen) als auch das wichtige Thema Wildbienen nahegebracht (was sonst immer zu kurz kommt). Ob klein ob groß, jeder Besucher hat hier die Möglichkeit einen Imkerschleier anzuziehen und dem Imker auf die Finger zuschauen. Im Wildbienenbereich des Lehrgartens wiederum besteht die Möglichkeit einen Hummelkästen und diverse Nisthilfen anzuschauen und sich hilfreiche Tipps zum Nachbau für den eigenen Garten zu holen. Ein Saatgutautomat im Lehrgarten spendet darüberhinaus Regiosaat, so dass alle Besucher daheim auf dem Balkon oder im Garten eine 2 qm große Blühfläche anlegen können. Verteilte blühende Inseln entstehen und die Konkurrenzsituation wird entschärft. Durch den Bau von weiteren sogenannten Insektenhotels wird neben dem Futter auch noch für ausreichend Nistplatz gesorgt. Nur durch dieses Kombi-Angebot von Honig- und Wildbienen kommen die Schulklassen den Bienenlehrgarten und nur so können die wichtigen Naturschutzthemen praxisnah platziert werden.

 

 
 
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