Ergebnis Pflegeeinsatz auf der Binnendüne vom: Sonntag, 17.03.2024, 10:00 - 12:30 Uhr
Wir waren erfolgreich beim:
- Ausbuddeln Robienenschösslinge und Baumstubben (Robinie, Eschen-Ahorn)
- Abharken und Entfernen des Mahdguts von der gesamten Fläche
- Entfernen alter Fahrradschlösser von der Umzäunung (mit der Akkuflex)
- Freilegen der L-Stücke (Begrenzung zwischen innerer und äußerer Düne)
- Aufstellen eines kleinen Schaukastens (aus FEIN-Mitteln) für Anwohnerinformationen
- Reinigung der Info-Schilder und des Zugangstores der Düne von Graffiti und Aufklebern
- Absammeln des Mülls und Unrats im kleinen Kiefern-Eichenwäldchen im Umfeld der Düne
Vielen lieben Dank an all die fleißigen Helfer!
Treffpunkt in Anfahrt- und Lageplan:
Auf den Kartenausschnitt klicken zum Vergrößern und Zoomen!
Anfahrt mit ÖPNV: S-Bahn: S3 / Bus: 296, 396 / Tram: 21, 27, 37, M17
Eingang zur Binnendüne --> Koordinaten: N 52° 28.658 E 013° 31.724 und in what3words: ///bezahlen.festlich.bewachen
Kontaktmöglichkeiten finden sich hier!
Der Beitrag im Berliner Teil der Naturschutz heute (Ausgabe Frühjahr 2024) ist auch online verfügbar.
Zur PDF-Version des Einzelbeitrags:
Impressionen von der Düne
Ziel: Erhalt der Binnendüne Karlshorst (Binnendüne Am Carlsgarten, siehe Lageplan) und Entwicklung des ursprünglichen Charakters (Renaturierung) durch die NABU Bezirksgruppe Lichtenberg-Hohenschönhausen.
Im eingezäunten Schutzgebiet kommen verschiedene standorttypische Pflanzen- und Tierarten vor, darunter schützenswerte Hautflügler, Tagfalter und Heuschrecken. Das Besondere ist jedoch, dass hier eines der letzten Vorkommen des Heldbocks in Berlin verortet ist. Der Heldbock oder auch Großer Eichenbock genannt, benötigt abgängigen Baumbestand für die Entwicklung seiner Larven. Da abgängige Gehölze an Stabilität verlieren, wurde die Düne großräumig eingezäunt, wodurch ein hinreichender Abstand zu den Wegen geschaffen wurde und auch bei starken Stürmen keinerlei Gefahr mehr für Passanten besteht. Zudem wurde durch die Umzäunung eine unkontrollierte Nutzung des Geländes (insbesondere als Hundeauslaufgebiet) verhindert.
Durch geeignete Pflegemaßnahmen soll der Verbuschung der Fläche Einhalt geboten werden. So muss zwingend der Robinienaufwuchs im östlichen Bereich der Düne entfernt werden sowie der Pappelaufwuchs im nordwestlichen Teil innerhalb der Umzäunung. Der Sandtrockenrasen soll hingegen aktiv durch Aushagerung gestärkt und vermehrt werden. Alle ortstypischen Zielarten (siehe Auflistung Naturausstattung weiter unten auf der Seite) sollen erhalten bleiben, u.a. Sand-Strohblume, Heidenelke, Trocken- und Magerrasen, junge Eichen u.s.w.. Bei der jährlichen Mahd ist besonders darauf zu achten, dass Bereiche mit solchem Vorkommen nicht den Sensen, Freischneidern oder Mähwerken zum Opfer fallen.
Neophyten und invasive Sträucher und Gehölze müssen hingegen nachhaltig (also mitsamt Wurzelwerk) entfernt werden. Dazu gehört auch das Freilegen und Entnehmen (Ausbuddeln) der großen Stümpfe der einst gefällten Pappeln und Eschenblättrigen Ahornbäume. Ein erster großer Pflegeeinsatz, bei welchem die ersten rund 100 Robinien-Schösslinge samt Wurzelwerk entfernt wurden, hat bereits am 19. März 2023 stattgefunden. Ein Bericht dazu findet sich in unserem Blog.
Die Mahd wird zukünftig nicht mehr an Drittunternehmen vergeben, sondern bleibt in der Hand des SGA Lichtenberg. Auch wird nicht mehr die gesamte Fläche im Juni gemäht, sondern mit uns abgestimmt nur freigegebene Bereiche Ende März und Ende September. Aktuell bemüht sich unsere Gruppe um einen Balkenmäher. Solange dieser nicht zur Verfügung steht, mähen wir mit der Handsense und einem Akku-Freischneider selbst.
Es soll zudem ein Monitoring stattfinden: Vorkommen von Heldbock, Zauneidechsen ist zu klären, Heuschreckenarten, Fledermäuse und Rauchschwalben sind aufzunehmen. Für Letztere ist zu prüfen, ob der aus Hohenschönhausen hierher versetzte Schwalbenturm angenommen wird.
Um die Anwohner des angrenzenden Carlsgarten zu sensibilisieren, ggf. zur Unterstützung der Pflegemaßnahmen zu gewinnen, sind Führungen zum Heldbock und eine Infotafel angedacht.
Für dieses Projekt bieten wir daher bereits ab Mitte 2023 eine naturkundliche Führung an: Heldbock-Führung
Es gibt zudem einen sehr schönen Beitrag auf Wikipedia zur Düne Wedding, wo bereits am Beitragsfoto deutlich wird, wo sich die Düne Karlshorst hin entwickeln soll. Die NABU-Gruppe im Wedding stand 2011/2012 vor ganz ähnlichen Herausforderungen wie wir hier in Karlshorst. Innerhalb nur weniger Jahre erhielt die Binnendüne im Wedding ihren ursprünglichen Charakter wieder zurück und ist heute ein wichtiger Rückzugsraum für standorttypische Insekten und Vögel. Der Flyer der Düne Wedding zeigt die Entwicklung eindrucksvoll und gibt jede Menge Hintergrundinfos.
Naturausstattung der Binnendüne (A-Z)
Bedeutung der Farben:
Zu entfernen!
Noch geduldet!
Zu vermehren oder wieder anzusiedeln!
keine Priorität!
Tabelle Erstaufnahme Flora:
Acker-Hornkraut | Königskerze |
Acker-Wicke | Kratzbeere |
Bastard-Luzerne | Land-Reitgras |
Berg-Haarstrang | Lichtnelke |
Blaugrünes Schillergras | Loesels Rauke |
Echter Schaf-Schwingel | Mahonie |
Echtes Leinkraut | Milder Mauerpfeffer |
Eschenblättriger Ahorn | Moschus-Malve |
Feld-Beifuß | Nachtkerze |
Feld-Klee | Ochsenzunge |
Flieder | Pappel |
Frühlings-Greiskraut | Rainfarn |
Gemeine Schafgarbe | Rispen-Flockenblume |
Gewöhnliches Seifenkraut | Robinie |
Gewöhnlicher Natternkopf | Rotes Straußgras |
Gewöhnlicher Rot-Schwingel | Sand-Strohblume |
Gewöhnliches Ferkelkraut | Scharfer Mauerpfeffer |
Glattes Habichtskraut | Spätblühende Traubenkirsche |
Sand-Grasnelke | Spitzwegerich |
Graue Skabiose | Sprossendes Nelkenköpfchen |
Graukresse | Stiel-Eiche |
Hasen-Klee | Straußblütiger Sauerampfer |
Heide-Nelke | Vogel-Wicke |
Kartäusernelke | Waldkiefer |
Kleiner Sauerampfer | Wildrose |
Kleines Mädesüß | Zypressen-Wolfsmilch |
Knorpellattich | Silbergras |
Sandglöckchen | Stechapfel |
Felsennelke |
Diese Tabelle wird laufend aktualisiert. Aufnahme Fauna folgt...